Montag, 14. Oktober 2019

Adele Griffin: Addison Stone (cbt 2015)

Die Geschichte um die junge Künstlerin Addison Stone ist auf jeden Fall faszinierend und spannend zu lesen. Es ist die Innensicht einer multiplen Persönlichkeit. Daneben erfährt man einiges über den Kunstbetrieb, den Vor- und Nachteil von modernem Mäzenentum, das sich in der Arbeit von Galeristen darstellt. Und es wird deutlich, wie sich ein Leben in New Und es wird deutlich, was das Leben junger Künstlerin New York ausmacht, das zwischen intensiver Arbeit, nicht enden wollender Ideen und Drogen stattfindet. Ich nehme an, junge Künstler in anderen Großstädten leben ähnlich. Eine schmale Gratwanderung. Erstaunlich ist, dass man ein ziemlich genaues Bild von Addisons Persönlichkeitsstruktur bekommt, obwohl sie selten selbst zu Wort kommt, sondern eigentlich nur durch Interviews von Leuten charakterisiert wird, die sie umgeben. Über den Inhalt möchte ich aber nun nicht weiter sprechen, damit der Reiz des Buches für den Leser erhalten bleibt.
Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Vor allem auch, weil es zeitgemäß aufgemacht ist. An manchen Stellen wirkt es eher wie eine Boulevard-Zeitung, viele Fotos geben ein Bild der jungen Frau wieder, die sehr lebensvoll, interessiert, aber auch sprunghaft die verrücktesten Aktionen macht, die dann per Video festgehalten wurden. Also alles sehr modern und lebensnah. Youtube Kunst. . Auf den Bildern sind auch Addisons Freunde zu sehen, so dass man sich alles genau vorstellen kann. Das Schönste sind aber Porträtbilder in Tusche und Öl, die Addison gemalt hat, die meisten sind sehr schön und anrührend. Ich würde dieses Buch ab 14 Jahren empfhelen. (UP13)

Schlüsselwörter: Kunst, New York, Schizophrenie