Montag, 14. Oktober 2019

Klaus Kordon: Joss oder der Preis der Freiheit (Beltz 2014)

Die Geschichte um den jungen Joss ist in die Zeit der napoleonischen Kriege verlegt. Leipzig, Völkerschlacht, 1813. Die Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Vaterland, Heimat, Vorbilder, Abenteuer, Suche nach der eigenen Identität könnte junge Männer jedoch genauso heute umtreiben.
Mir hat an dem Buch gefallen, dass die Gefühle und Gedanken des jungen Joss sehr genau und gut nachvollziehbar beschrieben werden. Mir hat gefallen, dass es immer Leute gab, die es gut mit Joss meinen und solche, von denen man nicht genau weiß, was sie im Schilde führen. Das gibt dem Buch eine ständige Spannung. Ich als Leser habe einfach immer gehofft, dass Joss „durchkommt“ und die richtigen Entscheidungen fällt. Das tat ich um so mehr, als andere Personen, denen man Sympathien entgegen gebracht hat, eben nicht am Leben bleiben. Gefallen hat mir auch, dass Joss Fehler macht, diese aber einsieht und etwa daraus lernt. Als er dann nach Hause zurückgekehrt ist, habe ich verstanden, dass die Handlung eigentlich eine moderne Version des „Verlorenen Sohnes“ ist.
Lesenswert ab 15 Jahren (UP13)

Schlüsselwörter: Napoleon, Krieg, Leipzig, Völkerschlacht, Geschichte