Montag, 14. Oktober 2019

Sandra Weihs: Das grenzenlose Und (Frankfurter Verlagsanstalt 2015)

In diesem Buch wird sehr offen über die innere Welt einer jungen Person erzählt, die mit dem Attribut „Borderline“ versehen wird. In allen Einzelheiten wird sehr überzeugend der Blick der 18jährigen Marie auf sich selbst, ihre Fähigkeiten und vor allem vermeintlichen Unfähigkeiten geschildert. Der schmale Grad zwischen hohem Selbstanspruch und dem daraus folgenden ständigen Gefühl der Enttäuschung ist gut nachvollziehbar. Marie will nicht mehr leben. Und wird dann konfrontiert mit einem unheilbar Kranken – mich hat dieses Buch gefesselt. Wer sich jemals mit diesem Thema befasst hat oder sich auch nur ansatzweise mit derartigen Gedankengängen befassen musste wird hier vielleicht eine gute Richtlinie zur Einschätzung und auch zu den Chancen ähnlicher innerer Vorgänge finden. Gleichzeitig denkt man während der Lektüre über das Thema der aktiven Sterbehilfe nach … Ein Buch, das Mut macht, sich dem Inneren zu stellen und die Hoffnung niemals aufzugeben.
Wegen der Ernsthaftigkeit und Härte der inneren Auseinandersetzung würde ich das Buch keinem unter 14 Jahren empfehlen. (UP13)

Schlüsselwörter: Borderline, Suizid, Sterbehilfe, Gehirntumor