Montag, 14. Oktober 2019

Erna Sassen: Dies hier ist kein Tagebuch (Verlag Freies Geistesleben Urachhaus 2015)

Es ist eine Abrechnung mit einem harten Schicksal, die der 15jährige Bou vornimmt. Wie soll man dem Leben offen entgegentreten, wenn die eigene Mutter sich umgebracht hat und die Angst einen auffrisst? Man nichts mehr hinkriegt, der Vater einen nicht zu verstehen scheint und nur Forderungen hat und die Tante zwar nett, aber nur manchmal da ist und nur die kleine Schwester Trost bietet? Dann gibt es zwar auch noch Pauline, aber das mit ihr ist schief gegangen. Man versteht Bou. Man wünscht ihm, aus diesem Loch herauszufinden. Wie er es denn am Ende schafft, ist dennoch überraschend.
Nicht nur das, sondern auch die großartig gezeichneten anderen Personen im Buch, Vater, Tante, Schwester, Pauline – rührt das Herz an. Manches wird nicht wieder gut, manches bleibt immer schrecklich. Aber was man schaffen kann ist, weiter zu leben und wieder zu lachen und Gefühle zu empfinden. Ein Mutmachbuch. Finde ich. Lesbar ab 14. (UP 13)