Montag, 14. Oktober 2019

Marian de Smet: French Summer (Gerstenberg 2016)

Alles hört sich zunächst an wie ein Road Movie – eine Neuauflage von Tschick oder ein moderner Taugenichts. Man fragt sich, was wird das werden, eine Liebesgeschichte, ein Ferienabenteuer, eine Drogengeschichte? Dann wird aber schnell klar, dass es sich bei den Protagonisten Tabby und Eppo um zwei junge Leute handelt, die jeweils vor etwas davon laufen. Lange ahnt man nicht, was das sein könnte - die gemeinsame Sorge um das Weiterkommen, das unmerklich immer mehr zur Furcht wird, steht im Vordergrund: Die Unterschiedlichkeit, die Erkenntnis, im Alltag aufeinander angewiesen zu sein. Bis dann am Ende eine Wendung eintritt.
Mir hat gefallen, wie sich die beiden immer wieder zusammenraufen mit all ihrer Verletzlichkeit, die von Anfang an zu spüren ist. Es wird nicht ohne Witz, aber schnörkellos erzählt. Und als man dann am Ende wirklich die ganz große Themen des Lebens behandelt weiß, ist man als Leser zufrieden, dies Buch gelesen zu haben. Das liegt zum Teil sicher auch an der Übersetzung aus dem Niederländischen. Zu empfehlen ab 14 (UP13)