Donnerstag, 28. Januar 2016

Atia Abawi: Der geheime Himmel (dtv 2015)

Eine Liebes Geschichte alá Romeo und Julia, zwei Liebende, deren Familie diese Liebe nicht billigen, bloß wesentlich aktueller. - Atia Abawis Roman "Der geheime Himmel".

Text-Inhalt: Als Kinder haben Fatima, Samiullah, Samis Cousin Raschid und andere miteinander gespielt, bis Sami und Raschid auf die Religionsschule gingen und die Mädchen von ihren Eltern kaum noch aus dem Haus gelassen wurden. Nachdem Sami entdeckt hat, dass ihr Mullah sie nur gegen andere aufhetzt, kommt er zurück und trifft sich mit Fatima. Allerdings gehören sie verschiedenen Volksgruppen an, die im Islam nicht heiraten sollen. Weiterhin glaubt Raschid an ihren Mullah und erzählt nicht nur den Familien, sondern auch einer extremistischen Gruppe von der verbotenen Liebschaft.

Einschätzung: Im Großen und Ganzen ein schönes und brisantes Buch, allerdings hat es mich immer wieder gestört, dass die arabischen Wörter, die im Text vorkommen und die im Glossar übersetzt werden, ein, zwei Sätze weiter durch deutsche ersetzt wurden, sodass man dieses Wort praktisch umsonst nachgeschlagen hat. Andere Sätze die zum Teil nicht vollständig aus dem Kontext ersichtlich waren, standen dagegen gar nicht, nicht mal in Einzelteilen im Glossar und so manches Wort stand im Glossar zwar in seiner deutschen Schreibform, im Text aber in der Englischen.
Dementsprechend hätte der Text wohl doch noch eine Überarbeitung gebraucht. (TH12)

Margit Ruile: deleted _TRAUE NIEMANDEN (bloomoon 2015)

Margit Ruiles "deleted _TRAUE NIEMANDEN" ist ein spannender Science-Fiction-Roman, dessen Geschichte vergleichsweise Realitätsnah ist.

Text-Inhalt: 20 Jahre in der Zukunft, überall werden die Menschen durch Kameras und Drohnen beobachtet. Außerdem besitzt so gut wie jeder ein E-brace, eine Art Uhrencomputer, den man zum Bezahlen, zum Tür-öffnen, zum Organisieren und für vieles mehr benutzt. Und dabei müssen die Menschen diesen nicht mal selbst bedienen. Jeder hat einen eigenen Slave, einen Hologramm-Avatar.
Die Menschen vertrauen ihren Slaves vollkommen, auch Ben tut dies. Doch dann trifft er auf Jan, der sich als Mitglied der Falschen Freunde bei ihm vorstellt und ihn dazu bring seinen Slave zu Löschen.

Einschätzung: Ein fesselndes Buch, dass eine mögliche Zukunft schildert, die uns allen Angst machen sollte, aber mit Sicherheit in dieser Art und Weise möglich sein wird. An manchen Stellen waren mache Dinge ein bisschen zu leicht zu durchschauen, doch die eine oder andere Wendung hat mich doch überrascht. Das Ende lässt den weiteren Verlauf offen, aber es ist logisch, warum es passiert. So würde es mich freuen wenn es einen zweiten Band gibt. Weiterhin ist es auch schön wie der Erzähler an bestimmten Stellen direkt anspricht, auch wenn er sich dabei eher an zukünftige Leser, also an Leser noch weiter in der Zukunft richtet, als das Buch schon ist. (TH12)