Sonntag, 17. Mai 2015

Andy Mulligan: Der zweite Kopf des Richard Westlake (Rowohlt 2014)



Storyline
An einem scheinbar normalen Tag wächst dem Jungen Richard Westlake plötzlich ein zweiter Kopf. Er muss sein Leben komplett neu leben lernen und geht zu einem speziellen Arzt, der ihm offensichtlich zu helfen versucht.
Jedoch hat dieser böse Absichten: er erzählt Richards Eltern, er hätte mit dem zweiten Kopf keine Überlebenschancen, um seine Lebenserwartung zu erhöhen schlägt er den Eltern vor, den zweiten Kopf zu amputieren. In Wahrheit will er den zweiten Kopf jedoch haben, um Forschungen an dem Kopf zu machen...

Fazit
Das, was die Rückseite versprochen hat, hat das Buch leider nicht erfüllt...
Die ersten 200 Seiten ziehen sich unglaublich lange und es passiert nicht viel Spannendes. Sie sind zwar wichtig zum Verständnis der Geschichte, aber man hätte sich auch deutlich kürzer fassen können.
Die Beschreibung der Charaktereigenschaften auf der Rückseite werden im Buch meiner Meinung nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht. Leider kein gutes Buch. (LW9)

Anne C. Voorhoeve: Kascha (Ravensburger 2015)


Das ist mal ein Thema, das in Jugendbüchern selten aufgegriffen wurde bis jetzt: Der Alltag von Sinti- und Roma-Familien. Im Norden, da, wo nichts ist und wo sich die Leute eher misstrauisch gegenüberstehen, ausgerechnet da will eine Sinti-Familie den Neuanfang wagen. Weg von der belastenden Geschichte (Fast die ganze Familie wurde in Auschwitz ermordet, Vorurteile der Mitmenschen isolierten die Familie und führten zum Verlust des Besitzes usw.) Doch auch im Norden begegnen die Kinder und Erwachsenen denselben Vorbehalten und einer abweisenden Haltung auf allen Ebenen. Auch die Polizei reiht sich da ein.   Da passiert etwas, das das Blatt zum Wenden bringt – es bleibt spannend. Nebenbei erfährt man viel über den Glauben, die Gewohnheiten, die Bräuche und Charaktereigenschaften der handelnden Personen, die im Übrigen sehr sympathisch dargestellt sind. Auch wenn die Hauptperson, Kascha, als „echte Zicke“ erscheinen mag … Das Buch hält dem Leser einen Spiegel vor. Wie ist e denn mit unseren eigenen Vorurteilen? Und hat nicht Kascha recht, wenn sie einfach immer ehrlich bleibt und sich nicht verbiegt?
Mein einziger Einwand: sprachlich sind einige Stellen ungelungen oder einfach vielleicht ungünstig übersetzt. Da kommt der Lesefluss ins Stocken und man muss ab und an nochmal zurückblättern…
PS: Die Katastrophe, von der hier geredet wird, hat sich exakt genauso ereignet. Ich war dabei :-) Lesenswert ab 11Jahren.  (UP13)

Anne Krüger: Allee der Kosmonauten (script 5, 2015)

Personen: Mathilda, Gagarin, John, Franzi, Nina, Daniel als "Hase" mit "Häsin" und zwei Kindern. Geschwister: Benjamin + Familie und die Schwester + Familie. Mutter mit Freund.

Mathilda ist 21 Jahre alt und versucht ihren Weg zu finden. Berlin ist ihre Heimat und ihr Lebensmittelpunkt. Zusammen mit den Freunden aus ihrer Kindheit, die sie alle in der Allee der Kosmonauten verbracht haben, quält sie sich durch den unbefriedigenden Alltag. Sie schlingert von einer Krise in die nächste.... Sicher nicht für jeden nachvollziehbar ist ihre Liebe zu Gagarin und Valentina Tereschnikowa, mit denen sie in Zwischentexten surrealistische Gespräche führt. ..

Thema des Buches ist Überwindung der Selbstzweifel, Verarbeitung der Ost-West-Vergangenheit, Loslösung aus allen Familien- Rollen und -mustern. Sicher nicht uninteressant das Thema. Und obwohl es ein aussichtsreiches Ende gibt, hat mich das Buch doch von der Länge her sehr gefordert. Die Rede dreht sich immer um diese eine Thematik: welchen Weg soll ich gehen? Ich bin nicht sicher, ob diese Thematik so dargestellt Jugendliche so sehr interessiert - es passiert einfach zu wenig und alles erscheint zu problematisch und düster. Wohl doch eher ein Buch für unsichere junge Erwachsene. (UP13)

Gideon Samson: Doppeltot (Gerstenberg 2015)

Nach der Lektüre dieses Buches muss ich dem Urteil einiger anderer Leser zustimmen, dass die Geschichte äußerst verstörend ist. Nicht nur, dass die Welt der 12 jährigen definitiv auch anders zu beschreiben ist  (sicher gibt es kranke Kinder, deren Verhalten Abgründe erahnen lässt), oder dass die Reaktion auf vergleichsweise geringfügige Missverständnisse überzogen wirkt - vor allem der Schluss des Buches lässt den Leser ratlos zurück. Gibt es doch nicht den Funken einer Hoffnung, den man am Ende finden kann. Und da erhebt sich für mich die Frage, was die Lektüre eines Jugend Buches eigentlich bringen soll. Hier scheint uns der Autor davon überzeugen zu wollen, dass der Mensch schlecht und nicht kreativ im Bewältigen von normalen Konflikten ist.

Rifka ist ein frühreifes Mädchen. Sie ist die Anführerin und wird geliebt von  Düveken. Das nutzt sie aus. Sie kommt auf immer schamlosere Ideen. Düüv folgt ihr dabei und unterwirft sich, warum auch immer, völlig der krankhaften Psyche Rifkas. Auch Düüvs Bruder Oliver hat Mühe, sich dem Einfluss des Mädchens zu entziehen. Am Ende ist jemand tot und jemand wird zu Unrecht verurteilt. Und keiner erhebt Einspruch. Mit gefällt diese Perspektivlosigkeit nicht. Keinesfalls zu verstehen unter 14 Jahre. (UP13)

Dave Eggers: Circle (Kiepenheuer & Witsch 2014)

1) Zweifellos wird hier ein sehr wichtiges Thema eindringlich dargestellt und die Hauptperson, Mae, symbolisiert auf eine beängstigende Weise die am weitesten verbreitete Haltung gegenüber Medien, nämlich hundertprozent unkritisch. Sicher von Stil und Ereignissen her ein fast überzogenes und satirisch anmutendes Buch, dem man aber nicht absprechen kann, dass es die Wirklichkeit nicht genau ins Visier nimmt. Der Schluss spricht in dieser Hinsicht für sich.
Obwohl also wichtig und bedenkenswert, meine ich doch, dass es eigentlich kein Jugendbuch ist. Stil und Sprache sind sehr durch Zahlen, Konkurrenz und Erfolg geprägt - Themen, die sich hauptsächlich in der Welt der männerdominierten Wirtschaft zeigen. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum die Person, die hier willig ausführendes und gänzlich unkritisches Subjekt ist, eine Frau ist ... Sprachlich habe ich noch einzuwenden, dass viele Begriffe ungünstig verarbeitet sind und sich mir so manche Entscheidung des Übersetzers nicht erschlossen hat. Englische Ausdrücke wie Lunch z.B. sind nicht übersetzt, dagegen aber "heilige Scheiße" ... ich habe lange gebraucht, um in die Thematik reinzukommen. Dann ist das Buch aber sehr spannend. Und die Enttäuschung am Ende lässt die Leser iregndwie im Regen stehen ... zumindest dann, wenn man das Buch nicht als Satire versteht.  (UP13)

2) Ein aktueller Roman mit einem brisanten Thema - "Der Circle" von Dave Eggers zeigt eine mögliche, nahe und transparente Zukunft im Sinne von Huxleys "Schöne neue Welt".

Text-Inhalt: Durch ihre Collegefreundin Annie erhält Mae einen Job bei dem Megakonzert Circle, welcher alle Funktion von Google, Facebook, Twitter, ect. übernommen hat. Auch wenn die Statistik ihrer Arbeitsaufträge von Beginn an rekordverdächtig ist, hat Mae Probleme den sozialen Aktivitäten des Circles  zu folgen und verpasst einige der dort stattfindenden Events. Teilweise auch weil sie mit ihrem an MS erkrankten Vater zusammen ist. Als ihre Chefs das herausfinden wird sie gefragt, warum sie es denn mit niemanden geteilt hat, der Circle hätte ihr ja helfen können...
Mehrere solche Interventionen führen bei Mae zu einer Übernahme der Werte des Circles. In dieser Zeit tauchen immer wieder Stimmen der Vernunft auf, die Mae aber als Unsinn betrachtet. Die ganze Sache spitzt sich zu. Ihr Ex Mercer stirbt verfolgt von Drohnen, Annie wird von den Informationen über die Vergangenheit ihrer Familie überrumpelt und fällt ins Koma und Leute die sich offiziell gegen den Circle stellen werden verhaftet.

Einschätzung: Ein Buch abstrus und trotzdem nah an der Wirklichkeit. Der Autor schreibt von einer Welt in nicht all zu ferner Zukunft, die wir nicht wollen, nicht wollen sollten, allein wenn man bedenkt wie viele auf Demonstrationen gegen den gläsernen Bürger kämpften.
Doch auch wenn der Autor nicht alle seine Möglichkeiten nutzt, der Circle hätte bei weitem mehr technologische Möglichkeiten haben können, handelt es sich um eine mögliche Zukunft. Eine Zukunft in nicht all zu weiter Ferne. Die Situation die im Circle beschrieben wird ist einfach eine Überspitzung der aktuellen Situation, welche der Autor soweit treibt, dass einfach jedem klar werden sollte, dass dabei etwas falsch läuft. Daher empfehle ich das Buch jedem der übermäßig viel Zeit mit den neuen Medien verbringt und sich von diesen allzu sehr lenken lässt. Doch möchte ich das Buch aufgrund der Ironie, die sich durch das ganze Buch zieht, sowie dem Tod und Sex darin frühestens ab 14 empfehlen.
Doch noch ein paar Sätze zum Ende: Es hat mich überrascht, was so gut wie nie vorkommt. Es ist genau das passiert was ich nicht erwartet hatte, was ich weder als wirklich positiv, noch als wirklich negativ empfinden kann. Außerdem wirkte es auf mich relativ abrupt was aber auch gewollt gewesen sein kann. Als eine Art offenes Ende, wobei ich als Leser nicht gewusst habe wie es nach diesem Ende noch weiter gehen sollte.(TH11)

David Levithan: Letztendlich sind wir dem Universum egal (FJB 2014)

1) Eine unwahrscheinliche Geschichte: Ein Wesen, A genannt, wacht jeden Morgen im Körper einer anderen Person auf. Daraus ergeben sich viele Verwicklungen, wie man sich denken kann, denn A bleibts sich selbst treu und hat Prinzipien. Wie funktioniert das, was ist mit der Persönlichkeit des Körpers, in dem A gerade steckt? All das will man natürlich wissen. Und dann kommt noch eine unorthodoxe Liebesgeschichte dazu. Das Ganze nicht ohne Witz geschrieben. Dennoch bleibt es eine eher leichte Geschichte, der ein zufriedenstellendes Ende fehlt, wie ich finde. Wegen der doch sexuell freizügig erzählten Passagen eher ab 14 Jahren geeignet. (UP13)

2) "Letztendlich sind wir dem Universum egal" von David Levithan ist ein fesselndes Buch über das erwachsenden werden, Anderssein und Liebe.


Seit A denken kann wacht er jeden morgen in einem anderen Körper auf. Die Körper sind immer ungefähr in dem Alter, indem er/sie sein müsste. A versucht das Leben der Personen die er/sie für einen Tag übernimmt nicht weiter zu beeinflussen, indem er auf die Erinnerungen des Körpers zurück greift oder krank macht.
Eines Tages wacht er/sie im Körper eines Jungen namens Justin auf. A weiß gleich das Justin einer dieser Kerle ist, die er/sie nicht leiden kann. Doch als er/sie dessen Freundin Rhiannon trifft, verliebt er/sie sich in sie. Die nächste Woche beobachtet A sie bei allen möglichen Gelegenheiten und bringt damit einige Körper in ungünstige Situationen. So glaubt Nathan nachdem er am Straßenrand aufwacht, das er vom Teufel besessen war.
Ein weiteres Ergebnis dieses Abends ist dass sich Rhiannon und A E-Mails schreiben und wenig später erzählt er/sie ihr sein/ihr Geheimnis. Nachdem sie es verstanden hat gibt es immer noch zwei Probleme, Justin und das Körperwechseln.

Schon der Titel mutet leicht philosophisch und genauso geht es im Buch weiter und es bietet noch sowohl viel mehr: Eine tragische Liebesgeschichte, fantastisch Missverständnisse und das Leben, wie es für einzelne Personen ist. Jede neue Person, deren Körper A bewohnt bietet eine neue Perspektive. Diese Vielfallt macht das Buch zu einem außergewöhnlichen Leseereignis. (TH11)


Christoph Scheuring: Echt (Magellan 2014)

1. Storyline
Albert, ein 16-jähriger Junge aus Hamburg, hat ein sehr außergewöhnliches Hobby - er fotografiert Abschiede am Hamburger Bahnhof. Eines Tages sitzt er an einem Gleis und wird auf Kati aufmerksam, ein außergewöhnliches Mädchen, was am anderen Bahnsteig sitzt. Sie kam zu ihm und sprach ihn an, was er macht und wie lange und so etwas. Sie wollte seine Bilder sehen und er nahm sie mit zu sich nachhause, um ihr sie zu zeigen. Dabei stießen sie auf ein Bild, das Kati sehr interessierte. Sie wollte wissen, ob Albert die Leute kennt und wann es entstanden ist. Weil er es aber nicht wusste und er merkte, dass Kati irgendwas daran lag, die Leute ausfindig zu machen, begeben sie sich auf die Suche nach ihnen.

Fazit
Ein tolles Buch! Es ist sehr schlicht und einfach gehalten, aber sehr aussagekräftig. Man wird von anfang an in die Geschichte reingezogen und kann sich ein klares Bild von der Umgebung und den Charakteren machen. Die Sprache in dem Buch wirkt kein bisschen gekünstelt, wodurch man das Gefühl ha, man steht direkt neben den handelnden Personen. Das Buch ist super gelungen und auf jeden Fall empfehlenswert! (LW9)


2. Das Buch finde ich bemerkenswert. Es ist spannend geschrieben und leicht zu lesen, weil der Autor eine humorvolle Jugendsprache nutzt um zu zeigen, wie ein Außenseiter (Albert) ungeschützt auf die Welt der Bahnhofszene in Hamburg trifft. Albert zeigt Herz und Mut. Und so freundet er sich mit vielen Leuten an, jung und alt, die am Bahnhof vor sich dahin vegetieren, wie es scheint. Am Ende des Buches hat der Leser was gelernt. Dass nämlich nichts so aussieht, wie es ist, dass jeder ein Geheimnis hat und dass jedes Leben kostbar ist. Allen Drogen, vernachlässigten Kindern und Ordnungshütern zum Trotz. Sehr zu empfehlen ab 13 Jahren für J und M. (UP13)



Carmen Rodrigues: Du bist das Gegenteil von Allem (cbt 2015)

1) Storyline: In diesem Buch geht es um Ellie, ein 16- jähriges Mädchen. Sie hat sich umgebracht, und hat eine Reihe von trauernden Freunden zurückgelassen. Jessie, ihre Freundin, Jake, ihr Bruder, Sarah, Jessies Schwester, und Tommy, ein guter Kumpel. Wie nach Ellies Tod immer mehr ihrer Geschichte ans Licht kommt und wie jeder einzelne von den eben genannten Charakteren Ellies Tod verarbeitet, erzählt dieses Buch.
Fazit: ein tolles Buch. Es ist so realitätsnah geschrieben, dass man denken könnte, es beruht auf einer wahren Begebenheit. Ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen, weil jeder einzelne Charakter eine so individuelle Geschichte vor und nach dem Tod von Ellie hatte, das es nie langweilig wurde. Die Charaktere sind lebhaft beschrieben und man kann sich problemlos in ihre Leben hineinversetzen und sich sein ganz eigenes Bild von der Geschichte schaffen. Ein sehr gelungenes Buch. (LW9)


2) Die Geschichte spielt in der Stadt Smith (Fort Smith, Arkansas) in den USA und genauer in einem Vorortsviertel, wo sich die Familien seit langem kennen und ihre gemeinsame Geschichte haben. Die Kinder dieser Familien wachsen gemeinsam auf, sind bei den Nachbarn zuhause und man bekommt Freud und Leid der anderen unmittelbar mit. Die Struktur amerikanischer Vororte unterscheidet sich in diesem Punkt ein wenig von der unserer Vorstädte, wo die Menschen vielleicht etwas anonymer nebeneinander leben. Diese Verbundenheit findet sich bei uns eher auf dem Dorf. Jedenfalls geht es um eine Gruppe solcher gemeinsam aufwachsender Jugendlichen. Neben den ganz normalen Abenteuern und Entgleisungen infolge jugendlichen Alkohol- und Nikotinmissbrauchs werden im Verlauf der Geschichte aber buchstäblich andere Leichen aus dem Keller geholt. Die Vergangenheit bleibt nicht Vergangenheit und wird noch überlagert durch überraschende neuer Entwicklungen, mit denen keiner gerechnet hätte, am wenigsten wohl die Hauptpersonen selbst. Diese finden sich dann in Situationen wieder, die für sie ohne fremde Hilfe nicht mehr zu handeln sind. Es geht um Drogen, Ritzen, Suizid auf der einen Seite, um Sexualität und alle ihre Variationen auf der anderen Seite bis hin zu Missbrauch.
All dieses wird vorsichtig erzählt. Das ist eine Stärke des Buches. Eine weiterer Pluspunkt ist, dass die Geschichte nichtlinear erzählt wird, sondern zeitlich springt und auch von den Erzählern her. So erfährt der Leser jedes Puzzleteil von einer anderen Person. Dennoch verliert man nicht den Überblick und es bleibt spannend. Das ist eine Kunst. Von daher halte ich dies Buch für gelungen, abgesehen davon, dass es offenbar gut übersetzt ist und der Lesefluss nicht gestört wird. Ab 14 Jahren. (UP13)

Schlüsselwörter: Freundschaft, Alkohol, Ritzen, Liebe, Suizid

Ortwin Ramadan :T.R.O.J.A.Komplott (Coppenrath 2015)

#storyline
Obwohl sein Vater bei einem Bombenanschlag von Terroristen beim FBI starb, hatte sich Nico gegen den Willen seiner Mutter genau da beworben. Mit Bravour besteht er die Tests und die Ausbildung, doch am Tag seiner Ernennung sagt man ihm, dass einer der Tests fehlerhaft war und er entlassen sei. Eine Welt bricht für Nico zusammen, doch keine vierundzwanzig Stunden später sitzt er in einem Geheimbüro in New Mexico und wird in das Projekt T.R.O.J.A. eingewiesen. Ein Projekt, von dem niemand weiß und das es ermöglicht, durch kleine Nanobots im Körper eines jeden Menschen an Informationen zu kommen.
Nicos Zielperson ist Beta, die auf den  ersten Blick - und auch im Nachhinein - keine Terroristin ist, aber was macht sie dann so besonders? Als auch noch Nicos Partner spurlos verschwindet und er auf dessen Tagebuch stößt, fängt er an, das Projekt zu hinterfragen und bald ist nicht mehr Beta die Zielperson, sondern er selber.

# Fazit
Ich habe es mehr oder weniger in einem Atemzug gelesen und war begeistert. Es wird nie langweilig und von Anfang an, fiebert man mit und stellt ständig neue Theorien auf, was nun hinter T.R.O.J.A. steckt. Die Spannung nimmt nur selten ab und ich finde, es ist einfach mal ein gelungener Roman - sogar mal (weitestgehend) ohne Lovestory, also auch was für Jungs - der einen wirklich zum Lesen anregt. Daumen hoch! (AM9)

Tanya Stewner: Der Sommer in dem die Zeit stehen blieb (KJB 2015)

#Storyline
Juli ist wohl so ziemlich das langweiligste Mädchen der Welt - zumindest denkt sie das. Groß, schlank, kaum Kurven und einen Einser Durchschnitt. Ihre beste Freundin Whoopi ist da auch nicht besser, ein kleiner, pummliger Nerd und dennoch harmonieren sie perfekt.
Doch Julis Eltern wollen sich scheiden lassen, das weiß das Mädchen schon, bevor ihr das gesagt wird und immer wieder sucht sie Trost auf ihrer Lichtung. Doch eines Tages erscheint ein merkwürdiger junger Mann auf der Lichtung, der sich als Anjano vorstellt. Er ist, nun ja, anders als die Jungs, die Juli kennt, sagt zu normalen Dingen wie Wasser, Wodauqa und ist auch sonst etwas neben der Spur.
Doch die beiden kommen sich im Laufe des Sommers näher und die merkwürdigen Zwischenfälle - die passieren, wenn sie jemandem von Anjano erzählen will - treten schnell in Vergessenheit, bis es darum geht, herauszufinden, warum Anjano hier ist und was er mit ihrem Schicksal zu tun hat, das die Geschichte der Menschheit ändern soll.

#Fazit
Ein packender Roman mit einer nicht allzu alltäglichen Sommerromanze, die einem die Tränen in die Augen treibt! Ich muss zugeben, am Anfang fand ich Anjano auch ziemlich sonderbar, aber er hat schnell mein Interesse auf den wissenschaftlichen Teil des Buches gelenkt, sodass ich sogar angefangen habe zu googlen, ob so etwas möglich ist. Die kurze Romanze, die zwischen den beiden entstand, war herzzerreißend, auch wenn mir das Ende nicht mehr ganz so gut gefallen hat, da es letztendlich einfach traurig war. Was ich jedoch gestehen muss ist, dass ich mir im Nachhinein Gedanken gemacht habe, ob das so stimmen kann mit der Geschichte (eigentlich nicht, da es ja in der Vergangenheit spielt und so eig. gar nicht mehr stattfinden kann und verwirrend ist).
Im Großen und Ganzen ist das Buch aber sehr empfehlenswert, weckt das Interesse an der Wissenschaft und bringt auch sonst alles für einen außergewöhnlichen Roman mit. Daumen hoch! (AM9)