Sonntag, 17. Mai 2015

Gideon Samson: Doppeltot (Gerstenberg 2015)

Nach der Lektüre dieses Buches muss ich dem Urteil einiger anderer Leser zustimmen, dass die Geschichte äußerst verstörend ist. Nicht nur, dass die Welt der 12 jährigen definitiv auch anders zu beschreiben ist  (sicher gibt es kranke Kinder, deren Verhalten Abgründe erahnen lässt), oder dass die Reaktion auf vergleichsweise geringfügige Missverständnisse überzogen wirkt - vor allem der Schluss des Buches lässt den Leser ratlos zurück. Gibt es doch nicht den Funken einer Hoffnung, den man am Ende finden kann. Und da erhebt sich für mich die Frage, was die Lektüre eines Jugend Buches eigentlich bringen soll. Hier scheint uns der Autor davon überzeugen zu wollen, dass der Mensch schlecht und nicht kreativ im Bewältigen von normalen Konflikten ist.

Rifka ist ein frühreifes Mädchen. Sie ist die Anführerin und wird geliebt von  Düveken. Das nutzt sie aus. Sie kommt auf immer schamlosere Ideen. Düüv folgt ihr dabei und unterwirft sich, warum auch immer, völlig der krankhaften Psyche Rifkas. Auch Düüvs Bruder Oliver hat Mühe, sich dem Einfluss des Mädchens zu entziehen. Am Ende ist jemand tot und jemand wird zu Unrecht verurteilt. Und keiner erhebt Einspruch. Mit gefällt diese Perspektivlosigkeit nicht. Keinesfalls zu verstehen unter 14 Jahre. (UP13)