Montag, 27. April 2015

Gerlinde Kurz: Strandgut (Urachhaus 2015)



1) Wer je auf einer Insel war und das gut gefunden hat, der findet alles, was das Inselleben ausmacht, in diesem Buch wieder. Ein langsam erzähltes Buch, das den Personen im Buch und dem Leser Zeit lässt, die Ereignisse innerlich nachzuvollziehen. Es wird dann auch wirklich spannend. Ich denke, eine schöne Urlaubslektüre, die jungen und älteren Lesern etwas zu bieten hat (neu in der Klasse, Entdecken der eigenen Biografie, Aufdecken von Geheimnissen). Ich empfehle das Buch ab 13 Jahre. (UP13)

2) Die Geschichte eines Sammlers, der seine Geschichte finden muss - "Strandgut" von Gerlinde Kurz.


Text-Inhalt: Jakob, seine Mutter und ihr Freund sind vor kurzem umgezogen. Die neue Schule hat ein Projekt, bei dem jeder Schüler jedes Jahr eine lange Geschichte schreiben muss. Am Anfang weiß Jakob nicht wie er das schaffen soll und wie er sich in der neuen Klasse zurecht finden soll. Doch dann freundet er sich mit Hannah an. Aufgrund eines Noro-Virus werden die Sommerferien um eine Woche verlängert und zusammen mit Hannah entdeckt er auf einer Insel bei Hannahs Tante ein großes Geheimnis seiner Familie.
 
Einschätzung: Ein Buch, dass viele seltsame Zufälle, verbindet, so ist der Noro-Virus auffallend an dem angelehnt der 2012 vom Sodexo verbreitet wurde. Ich würde das Buch weder als gut, noch schlecht beschreiben. (TH11)

Donnerstag, 23. April 2015

Hanna Jansen: Über tausend Hügel wandere ich mit dir (Peter Hammer Verlag 2015)

Text-Inhalt: Ruanda im Jahr 1994: Die achtjährige Jeanne lebt ein weitgehend unbeschwertes Leben. Ihre Familie ist gebildet (die Mutter Lehrerin, der Vater Professor), sie haben ein paar Angestellte und ein behütetes Zuhause. Doch dann fragt die Lehrerin im Unterricht, welcher Gruppe der Bevölkerung sie angehören. Und Jeanne und ihre kleine Schwester sind Tutsi.
Was niemand für möglich gehalten hätte passiert: Jeanne und ihre Familie müssen ihr Zuhause verlassen und vor denen fliehen, die sie ermorden wollen, nur weil sie einer bestimmten Bevölkerungsgruppe angehören. Sie gelangen in eine Gemeinde, wo sie scheinbar Zuflucht finden, bis auch dorthin die Hutu mit ihren Gewehren und Macheten kommen und ein grausiges Blutbad anrichten. Jeanne kann als eine der wenigen fliehen und nimmt den Leser mit auf einen Weg mit aussichtslosem Ende. Ein Weg, auf dem Nachbarn zu Mördern werden und die Verfolgten nicht mehr wissen, wem sie trauen oder wo sie Zuflucht finden können. Doch Jeanne überlebt und erzählt, zusammen mit ihrer deutschen Adoptivmutter, in diesem Buch ihre Geschichte.


Einschätzung: Ein sehr gut geschriebenes und informatives Buch. Ich finde es sehr gut, dass die Geschichte aus Kindersicht erzählt wurde, denn dadurch wird klar, dass eben auch Kinder verfolgt und getötet wurden und dass diese Kinder die wirklich Leidtragenden in diesem grausamen Völkermord waren. Die Geschichte von Jeanne in Ruanda wird immer wieder unterbrochen von Erinnerungen der Autorin über Jeannes Zeit in Deutschland und bei ihrer Familie. Die Autorin spricht Jeanne dabei direkt an und es scheint, als sei der Leser bei dem Gespräch dabei. Auch das macht die Geschichte fassbarer und vor allem persönlicher, man merkt, dass die Autorin wirklich zu einer Mutter für Jeanne geworden ist. Gut fand ich auch, dass (am Ende und außerhalb der Geschichte) beschrieben wurde, wie es war, als Jeanne und ihre „Geschwister“ aus Ruanda nach Deutschland kamen und wie sie sich verhalten haben. Dadurch merkt man als Leser wirklich noch einmal, dass dies alles so passiert ist und eben keine erfundene Geschichte ist
Was mir leider gefehlt hat waren einige historische Hintergründe (wie zum Beispiel, dass internationale Militärs sich fast komplett aus dem Konflikt herausgehalten haben. Dies klingt im Buch meiner Meinung nach zu wenig an, auch wenn es hinten eine Zeitleiste mit den wichtigsten Ereignissen gibt).
Ansonsten ist das Buch aber sehr gelungen! Wer den Film „Hotel Ruanda“ gesehen hat, wird hier noch einmal eine komplett andere Facette entdecken. Das Buch ist sehr berührend und ich würde es auf jeden Fall an Erwachsene und Jugendliche ab ca. 14 Jahren weiterempfehlen. (JB13)

Barbara Kindermann, Silke Leffler: My fair Lady (Kindermann Verlag Berlin 2014)

Text-Inhalt: In „My fair Lady“ aus der Reihe „Weltmusicals für Kinder“ wird der bekannte Stoff des Musicals „My fair Lady“ noch einmal für Kinder anschaulich und verständlich neu erzählt. Ein Professor wettet mit einem Kollegen er könne Eliza Doolittle, eine junge Blumenverkäuferin ohne große Bildung (was man im Buch vor allem an ihrer Aussprache merkt), in kurzer Zeit zu einer präsentablen jungen Dame machen, mit der man, ohne sich schämen zu müssen, auch auf einen Ball gehen kann. Es folgen Sprachunterricht, Benimmunterricht und vieles Weitere, doch ob Eliza es wirklich schaffen kann, und ob sie dabei glücklich wird, ist bis zuletzt ungewiss.

Einschätzung: Bereits auf dem Titelbild sind mir die wunderschönen Illustrationen aufgefallen (die letztendlich dazu geführt haben, dass ich das Buch gelesen habe). Die Figuren sind sehr zart und teilweise zerbrechlich gezeichnet und von elfenhafter Schönheit. Die leuchtenden Farben entsprechen immer sehr gut denen im Text ausgedrückten Stimmungen der einzelnen Personen und eigentlich ist jede Seite ein kleines Kunstwerk. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin und die Illustratorin es geschafft haben, den für Kinder doch recht komplizierten Inhalt des Musicals „My Fair Lady“ in Bilder zu bringen, die den Text perfekt unterstützen und verständlich machen, ihn jedoch nicht zu sehr „verkindlichen“. Dadurch ist dieses Buch ebenso ein Erwachsenenbuch. Eliza ist gut beschrieben und aufgrund des doch sehr deutlichen (unhochdeutschen) Akzents kann man Kindern die Einfachheit ihrer Sprache sehr gut vor Augen führen.  
Insgesamt also ein Buch, das vom Inhalt für Kinder ab Grundschulalter verständlich ist (und mit dessen Bildern man jüngeren Kindern die Geschichte durchaus nacherzählen kann), das aber wegen seiner wunderschönen Bilder aber auch für erwachsene Liebhaber durchaus empfehlenswert ist! (JB13)

Dienstag, 7. April 2015

Kevin Brooks: Travis Delaney - Was geschah um 16:08? (dtv 2015)

„Travis Delaney - Was geschah um 16:08?“ von Kevin Brooks, ist der Auftakt einer neuen Reihe über eine Jungen, der seine Eltern verloren hat und als Detektiv arbeitet.

Text-Inhalt: Travis Delaney ist der Sohn von zwei Detektiven, sein Großvater ist ein Ex-Spion und hat die Detektei seiner Eltern einst gegründet.
Auf dem Weg nach London hatten seine Eltern einen Unfall. Doch irgendetwas daran war seltsam. Wieso waren sie noch im Ort? Sie hätten schon viel weiter sein müssen.

Einschätzung: Meiner Meinung nach ein interessantes Buch, allerdings sehe ich viele Parallelen zu anderen Reihen, in denen Kinder bzw. Jugendliche ermitteln, wie zum Beispiel Fünf Freunde, ???, etc. (TH11)

Yves Grevet: Nox - Unten (dtv 2015)

Yves Grevet neue Dystrophie „Nox -Unten“ erzählt die spannende Geschichte dreier Jugendlicher, die in einer zweigeteilten Welt leben und wie viele andere in ihrem an den ihnen gelehrten Idealen zweifeln und sich wirklich trauen etwas zu ändern.

Text-Inhalt: Lucen, ein Junge aus der unteren Schicht, der von seinem Vater die Arbeit eines Restaurators übernehmen soll. Er muss sich bald eine Frau nehmen und er und seine Freundin Firmie sind spät dran, denn in der Unterschicht muss das Mädchen schwanger sein, um zu heiraten, damit gewährleistet ist, dass sie Kinder bekommen können. Seine Mutter will ihn deshalb mit einer anderen verheiraten. Als Lucen trotzdem darauf beharrte mit Firmie zusammen zu leben schmeißt sie ihn aus dem Haus. Er muss nun für seine kleine Familie sorgen, teils auch mit illegalen Mitteln.
Lucens Freund, Gerges wird seit frühester Kindheit darauf vorbereitet Teil der Miliz zu werden, die die Teilung von Ober- und Unterschicht gewaltsam vertritt. Als er dann der Miliz betritt, ist er von der vielen Gewalt überrascht und stellt sich gegen seinen Vater.
Ludmilla, ist ein Mädchen aus der Oberstadt. Sie wohnt bei ihrem Vater (ihre Mutter ist bereits früh gestoben). Zudem ist ihr Vater oft weg, sodass sie praktisch nur mit ihrem Kindermädchen zusammen lebt. Als sie nun mit bekommt dass ihr Vater das Kindermädchen zurück in die Unterstadt schickt und kurz darauf einen Brief von diesem erhält, beschließt sie ihr altes Kindermädchen zu besuchen. Sie geht darauf in die Unterstadt und erfährt das ihr Kindermädchen bereits gestorben ist. Danach beschließt sie für die Bewohner der Unterstadt einzutreten.

Einschätzung: Ein packendes Buch mit mitreißenden Charakteren. Jeder Charakter ist ausführlich beschrieben und man kann ihre Entscheidungen sehr gut nachempfinden. Teils weiß man mehr als der einzelne Charakter, da die anderen Charaktere schon mehr preisgegeben haben oderentdeckt Fehlinformationen die den Charakteren gegeben wurden.
Anfangs erschien mir das Buch etwas trist, aber mit dem Lesen hat mich das Buch auch gefesselt. (TH11)

Andreas Eschbach: Die seltene Gabe (Arena 2004)

In dem Jugendbuch „Die seltene Gabe“ von dem Weltklasse-Autor Andreas Eschbach, geht es um zwei Teenager, die sich plötzlich auf der Flucht vor den Geheimdiensten befinden.

Text-Inhalt: Als Marie eines Tages nach Hause kommt, fehlen in der Speisekammer plötzlich Nahrungsmittel. Nach einigen Suchen findet sie im Kleiderschrank ihrer Mutter einen Jungen ihres Alters. Dieser Junge erklärt ihr das er Telekinese beherrscht, Jahre lange in einem Institut eingesperrt war, das die Öffentlichkeit nicht kennt, und dort darauf vorbereitet wurde als Killer für den Geheimdienst zu arbeiten. Er ist dann geflohen, als er dahinter kam. Nun nimmt er sie als Geisel und mit der Zeit glaubt Marie ihm sogar. Jetzt beginnt ihre Flucht durch Deutschland.

Einschätzung: Ein typischer Eschbach-Roman, unglaublich spannend, fesselnd und packend. Seine Geschichten sind realistisch weitergedacht. (TH11)