Freitag, 14. März 2014

Martine Leavitt: My Book of Life by Angel (Thienemann 2014)

1) Text-Inhalt: Nach dem Tod ihrer Mutter findet die 16jährige Angel Halt bei Call. Sie denkt, dass sie in ihm jemanden gefunden hat, der sie versteht, der ihr Halt und Zuneigung schenkt. Doch Call bringt sie mit Drogen in Kontakt und schickt sie, nachdem ihr Vater sie aufgrund der Drogen aus dem Haus geworfen hat, auf den „Babystrich“. Dort muss sie sich als 13-jährige ausgeben, um mehr Geld verdienen zu können, wird von Call immer mit „Zückerchen“ (Drogen) gefüttert, um sie gefügig zu machen. Der Leser erfährt, dass ihre einzige Freundin, Serena, verschwunden ist; ein Mädchen, welches trotz der desolaten Situation noch immer an Engel und deren Kraft glaubt. So tut es auch Angel und sie beginnt bewusst die Entscheidung, ein Leben ohne Drogen zu versuchen (trotz der Tatsache dass sie weiterhin anschaffen muss), um aus dem Teufelskreis ausbrechen zu können. All ihre Gedanken hält sie in einem kleinen Buch fest und als Call ein kleines 11jähriges Mädchen namens Melli mitbringt weiß Angel: Das, was ihr passiert, darf Melli nicht passieren. Koste es was es wolle.

Einschätzung: Eigentlich ist es unmöglich, dieses Buch im Inhalt zu beschreiben. Man kann sich kaum vorstellen, unter welchen Verhältnissen das Mädchen eigentlich lebt, vor allem, da das Buch in Vancouver spielt. Durch die knappen, kurzen Sätze und die Struktur im Buch (die Sätze sind gesetzt wie bei einem Gedicht), wird der Leser sehr stark zum Nachdenken angeregt. Die Protagonistin erzählt ihre tiefsten Gedanken und Gefühle so realitätsnah, dass man sie am liebsten in den Arm nehmen und beschützen würde. Gleichzeitig ist die ohnmächtige Wut auf den Zuhälter fast aus dem Papier greifbar. Bewundernswert ist, wie die Autorin es schafft, ein Mädchen, das eigentlich Opfer ihrer Umstände ist, nicht als Opferfigur, sondern als starke, standhafte Persönlichkeit darzustellen. Besonders berührt hat mich, wie Angel versucht, Melli eine Art Familie bieten zu können und sie vor allem vor der Prostitution zu bewahren, dabei aber trotz Misshandlung und Missbrauch nie ihre Würde verliert. Die Ohnmacht der Mädchen, welche den Zuhältern hilflos ausgeliefert sind ist beängstigend und, dadurch dass das Buch wie ein Tagebuch verfasst ist, greifbar. Das Buch hat mich sehr berührt und ich würde es vor allem erwachsenen Lesern bzw. Jugendlichen ab 14 Jahren empfehlen, da ich der Meinung bin, dass die grausame Realität, die hier beschrieben ist, zu viel für Kinder ist (vor allem da eine der Figuren gerade erst einmal 11 Jahre alt ist). Das Buch ist aber auf jeden Fall lesenswert! (JB12)

2) Ein berührendes Buch. Leider ist die Geschichte nicht ausgedacht. Zu Glück merkt man immer noch nach  soviel Leid, dass Kinder eine kreative Kraft entfalten können, egal wie widrig die Umstände sind. Man kann die kalte Wut kriegen, wenn man an die Erwachsenen denkt, die in dem Umfeld der beschriebenen Kinder so komplett versagen, von den Eltern bis hin zu den Freunden und bis hin zum Jugendamt, vor allem aber die Erwachsenen, die mit der Unschuld der Kinder zielgerichtet Handel treiben. In sensiblen Texten, deren große Stärke die Aussparungen sind, wird hier subtil angeklagt. Wie gesagt, ein berührendes und aufrüttelndes Buch. (UP13)

3) Text-Inhalt: Angel ist 16 als sie auf Call trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt, doch Calls Absichten sind alles andere als Gentleman-like und so landet Angel schon bald auf dem Babystrich – Drogen- (&Call)abhängig. Immer mehr fängt das junge Mädchen an ihr Leben zu hassen, Call mies zu finden und sich selber auch. Sie verabscheut es, in fremde Autos zu steigen und mit Männern zu schlafen, denen sie vollkommen ausgeliefert ist. Doch so richtig begreift Angel erst, in welchen Schwierigkeiten sie steckt als Call ein kleines Mädchen mit nach Hause bringt. Melli ist gerade mal 11, redet nicht und als Call Angel darum bittet, oder besser gesagt ihr weismachen möchte, dass sie das kleine unschuldige Mädchen mit auf den Strich nehmen soll, ändert sich Angels Einstellung zu ihm. Sie hört auf die Drogen anzunehmen, egal wie hart das ist. Sie arbeitet doppelt so hart wie sonst, damit Melli nichts machen muss und Trotz das Angel merkt wie sie jeden Tag mehr eingeht, gibt sie nicht auf. Sie will Melli helfen und sich selbst auch.  

Einschätzung: Es ist ein sehr ergreifendes Buch und ich muss sagen, ich konnte nicht aufhören zu lesen. Das Buch ist eher ein Tagebuch und anfangs fand ich den Schreibstil auch sehr merkwürdig aber man gewöhnt sich dran. Auf jeden Fall war das Buch durchgehend spannend – auf eine etwas andere Art. Das Thema ist gut erklärt und die Geschichte wie sie Melli helfen will ist rührend. Auf der andere Seite war es schon etwas schade, das manche Seiten kaum beschrieben waren und man manchmal das ganze zehn Mal lesen musste um es zu verstehen aber sonst Daumen hoch. (AM9)

4) Beschreibung: Als die Sechzehnjährige Angel zufällig Call begegnet, verändert er ihr Leben komplett. Sie denkt Call versteht ihr Gefühl der ständigen Einsamkeit. Bei jedoch findet Sie heraus, was er damit meint, sie solle zu seinen Freunden „nett“ sein. Als Belohnung bekommt sie danach immer ein paar „Zückerchen“. Als Angels beste Freundin vermisst wird und Call ein 11-jähriges Mädchen mit nach Hause bringt, schafft Angel etwas, was sie für sich nicht geschafft hat…
Meinung: Ein richtig emotionales Buch, weil der Leser in Angels Innerstes mitgenommen wird und Zeuge ihrer Überlegungen und Monologe ist. Die Geschichte wird in Vers-Form erzählt, was dem Leser Zeit gibt, über das Geschriebene nachzudenken. Persönlich finde ich den Titel sehr passend, weil er irgendwie etwas poetisches hat. Ab 15 Jahre. (CJN8)

5)

Storyline
Angel haut wegen einem Streit von zuhause ab. Sie fängt an Sachen aus dem Einkaufszentrum zu klauen und trifft dort eines Tages auf Cal,l einen jungen Mann, der sie mit zu sich nimmt. Sie fängt durch ihn an Drogen zu nehmen, und landet auf dem Babystrich. Als Call eines Tages mit der elfjährigen Melli aufkreuzt, die auch auf dem Babystrich arbeiten soll, öffnen sich Angel die Augen, so kann es nicht weitergehen, denkt sie und versucht einen Weg aus diesem Teufelskreis zu finden.

Meinung
Dieses Buch geht unter die Haut. Dem Leser wird vor Augen geführt, wie schnell man abrutschen kann und wie schwer es ist, von unten wieder hoch zu kommen. Ich bin sehr beeindruckt von diesem Buch, jeder sollte es lesen. (LW9)


Stichwörter: Drogen, Kinderstrich, Prostitution, soziale Verwahrlosung, Verantwortung, Hoffnung