Freitag, 14. Februar 2014

Ann-Kristin Schäfer: Johanna und die Sache mit dem Sinn des Lebens (Schwatzkopf & Schwarzkopf 2013)

1) Eine Geschichte übers Erwachsenwerden - „Johanna und die Sache mit dem Sinn des Lebens“ von Ann-Kristin Schäfer.

Text-Inhalt: Zu ihrem 17. Geburtstag beschließt Johanna, dass ihr bisheriges Leben zu alltäglich war und sie endlich etwas dagegen tun muss. So kommt sie in eine Kirchengemeinde, mit extrem gläubigen Mitgliedern. In diesen findet sie Freunde und sogar ihre große Liebe. Doch dann wird klar, dass die Gruppe ihre Prinzipen auch nicht immer lebt und auch Leute ausschließt. Dazu kommt noch, dass sie im Urlaub mit einer netten Gruppe Jugendlicher unterwegs ist, die ihre Gemeinde aus verschiedenen Gründen nicht gebilligt hätte, darunter auch ein Junge, der ihr zeigt, dass nicht jedes Problem der Welt mit beten zu lösen ist. Dieser Junge ist es auch, über den sie in eine Gruppe Kommunisten kommt. Diese wird nebenbei auch vom Verfassungsschutz beobachtet, sie ist praktisch das Gegenteil der christlichen Kirchengemeinde, doch Jo (wie sie hier genannt wird) entwickelt auch hier schnell Zweifel.

Einschätzung: Ein interessantes Buch, jedoch finde ich die Gruppierungen in die Johanna gerät teilweise zu extrem dargestellt, sodass sie  nicht mehr realistisch erscheinen. Außerdem bezweifle ich, dass Eltern so wenig auf ihre Tochter achtgeben, auch wenn am Ende eine Erklärungsmöglichkeit aufgezeigt wird. Ich empfehle es Mädchen ab 11, auch wenn es sicher nicht für jeden etwas ist. (TH10)


2) Text-Inhalt: Wenn das bisherige Leben so normal verlaufen ist, dass es langweilig ist, dann ist es Zeit für ein bisschen Veränderung. Das findet jedenfalls Johanna. Als an ihrem 17. Geburtstag sprichwörtlich die Normalität in der Torte landet, merkt sie, dass sie etwas tun muss, um ihr Leben spannender, aufregender und interessanter zu machen. Über Umwege kommt sie zur Freikirche. Die enorme Gläubigkeit (vorallem der Jungen Menschen) fasziniert und erstaunt sie zuerst, doch nach einiger Zeit möchte sie auch gerne dazugehören und lädt Gott in ihr Leben ein. In der Gruppe findet sie nicht nur gute Freunde, die sie (anscheinend) schätzen, sondern sie verliebt sich auch in einen Jungen (Basti). Sie ist bereit, ihre eigenen Anschauungen zu verändern, z.B. was die Beziehung anbetrifft, um diese Gemeinschaft, die sie sich aufgebaut hat, nicht zu zerstören. Doch dann passieren einige Vorfälle und Johanna bekommt Zweifel an ihrer Entscheidung und auch an der Verbindung zur Gemeinde und an ihrer Liebe zu Basti. In diese Situation fällt ein Urlaub und Johanne lernt einen völlig anderen Typ Mensch kennen: Björn ist Kommunist und der Meinung, dass nicht nur Materiell, sondern auch alles andere geteilt werden kann, sprich: Monogamie ist bei ihm nicht drin. Über Björn schlittert Johanna dann ins andere Extrem: Drogen, Alkohol und staatsfeindliche Aktionen.
Wie wird es an ihrem 18. Geburtstag aussehen? Wird sie schaffen, was sie sich vorgenommen hat?

Einschätzung: Ich bin mit hohen, wenn nicht zu hohen, Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde leider enttäuscht. Die Geschichte gefällt mir gut und ich finde es ist auch ein guter Bezug zur Zielgruppe, denn wer sucht denn nicht nach dem Sinn des Lebens? Allerdings finde ich, dass zum einen die beiden Extreme eben zu extrem sind (auch wenn ich es interessant fand, wie die Freikirchler denken). Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand innerhalb eines Jahres so viele unterschiedliche Dinge erleben kann und dass z.B. die Eltern nicht versuchen das zu unterbinden. Und was ist mit anderen Freunden?
Außerdem fand ich die Einteilung des Buches nicht sehr gelungen, da sehr lange über die Freikirche, dann aber im Vergleich sehr wenig über die "Björn-Geschichte" geschrieben wurde. Das Buch ist interessant und unterhaltsam und auch eine Warnung an Jugendliche, es nicht so weit kommen zu lassen und deshalb empfehle ich es für Mädchen ab 14 Jahren. Nochmal lesen würde ich es allerdings nicht. (JB12)