Mittwoch, 28. Oktober 2015

Alexa Henning von Lange: Die Welt ist kein Ozean (cbt 2015)

Text-Inhalt: Die 16-jährige Franzi, die in ein paar Wochen nach Australien gehen möchte, um dort an einem Musikcollege zu studieren, macht von der Schule ein Betriebspraktikum in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche. Dort trifft sie auf Tucker, einem Patienten mit totalem Mutismus. Er erlitt ein Trauma, redet seitdem kein Wort mehr und zeigt keinerlei Gefühlsregungen, seit einem Jahr wird er erfolglos therapiert. Doch Franzi spürt schon nach der ersten Begegnung mit ihm eine seltsame Verbundenheit, sie ist sich sicher, es muss Liebe auf den ersten Blick sein! Tucker scheint diese Verbundenheit auch zu spüren- in den folgenden Tagen scheint er überall zu sein, wo Franzi auch ist. Bald bekommt der Chefarzt allerdings Wind von der Verbundenheit zwischen Tucker und Franzi. Franzi verliert ihren Praktikumsplatz, denn die oberste Regel der Praktikanten lautet: Schließe keine Freundschaften mit den Patienten. Sie will unbedingt um die Liebe zu Tucker kämpfen, aber hält die Liebe das Jahr in Australien aus? Franzi muss eine Entscheidung treffen zwischen der Liebe zu Tucker und dem Start ihrer Musikkarriere in Australien...

Einschätzung: Selten hat mich ein Buch so gefesselt, berührt und in seine Welt gezogen, wie dieses. Ich konnte das Buch ab der ersten Seite nichtmehr aus den Händen legen und hab es nahezu eingeatmet. Die Geschichte von Tucker und Franzi ist detailliert und bildlich geschrieben, und zieht den Leser sofort in ihren Bann. Jeder Charakter hat sein eigenes Bild im Kopf des Lesers, was so glasklar auftritt, als wären sie im Buch gemalt worden. Zudem hat es das Thema Liebe zwischen Jugendlichen, was ja gerne und oft in Büchern thematisiert wird, neu verpackt, sodass es nicht abgegriffen und langweilig wirkt. Ein ganz grosses Lob an dieses Buch, es gehört für mich definitiv zu den Besten, die ich gelesen habe und ist unbedingt lesenswert. (LW10)