Freitag, 13. September 2013

Reginald Hill: Welch langen Weg die Toten gehen (Droemer 2006)

Text-Inhalt: Paulinurus Maciver wird an seinem Schreibtisch aufgefunden-tot. Augenscheinlich ein Selbstmord, wie er perfekter kaum inszeniert sein kann...und doch ist es nur eine  Kopie des Selbstmordes, die sein Vater vor genau 10 Jahren begangen hat. Die eintreffende Ermittler sind sich schnell sicher, dass es Selbstmord ist, doch bei DCI Peter Pascoe klingeln die Alarmglocken. Er ist sich auf einmal nicht mehr so sicher, ob es nicht vielleicht doch ein Mord war, und er hat auch schon jemanden im Verdacht: Kay Kafka, die ihrem vorherigen Mann nicht immer treue Stiefmutter des Toten. Kühl und abgeklärt und gleichzeitig gehasst von Stiefsohn und Stieftocher. Doch Kay Kafka hat einen mächtigen Beschützer: Pascoes Chef Dalziel. Dieser will den Fall gleich zu den Akten legen, etwas zu schnell, wie Pascoe findet. Als Pascoes Kollegin Novello dann in den Akten eine verräterische Zeugenaussage findet beginnt er zunächst auf eigene Faust zu ermitteln...und stößt auf Geheimnisse, die nicht nur die Familie betreffen.

Einschätzung: Ein Krimi, bei dem es nicht nur um Mord und Totschlag, sondern, wie ich finde, auch ziemlich um die Abgründe der menschlichen Seele geht. Das Buch ist überhaupt nicht voraussehbar und der Leser wird immer wieder mit neuen Informationsfetzen gefüttert, die das Gesamtbild ein wenig verändern. Allerdings ist es am Anfang wirklich kompliziert, da auf einmal ganz viele Personen eingeführt werden und ich mich z.B. gar nicht zurecht gefunden habe. Und es ist wirklich ziemlich langatmig. Ich weiß nicht, ob man es noch kürzer hätte fassen können, habe mir an manchen Stellen aber ein wenig Straffung gewünscht.
Alles in allem hat es mir aber eigentlich ganz gut gefallen. Zu empfehlen für Erwachsene; dieses Buch ist aufgrund der Thematik und der Personen auf jeden Fall ein Erwachsenenbuch. (JB12)