Samstag, 5. Oktober 2013

Cath Crowley: Graffiti Moon (Carlsen 2013)

1) Du himmelst einen Kerl an, den du wahrscheinlich nie kennen lernen wirst. Er ist "berühm"‘ für das was er macht, zeigt sich der Welt aber nicht. Und du setzte alles daran ihn zu finden.

Text-Inhalt: Lucy hat ein großes Vorbild. Shadow. Der ihr unbekannte Sprayer ist ihre ‚heimliche‘ Liebe und Lucy setzte alles daran, ihn zu finden. Dass sie Shadow bereits kennen gelernt hat, ist ihr nicht bewusst. Doch als der geheimnisvolle Ed, dem sie schon mal die Nase gebrochen hatte,  zusammen mit seinem besten Kumpel auftaucht und Lucy verspricht, dass er sie zu Shadow bringen kann, steht für Lucy eins fest. Solange sie Shadow endlich treffen kann, ist ihr jedes Mittel recht! Also vertraut sie Ed und folgt ihm an verschieden Orte, wo Shadow seine Spuren hinterlassen hat. Dass es etwas komisch ist, was Ed alles über ihn weiß, das bleibt bei Lucy im Hinterkopf. Es scheint sogar so, als würde sie immer noch Gefühle für ihn hegen, dennoch ist das, was die Jungs planen alles andere als gut.Als Lucy erfährt, was sie vorhaben, versucht sie die Jungs zu retten. Das Problem ist nur: wie rettest du jemanden, der erstens einen großen Vorsprung hat und dir zweitens eine riesen Lüge erzählt hat?

Obwohl es schon länger her ist, dass ich das Buch gelesen haben, finde ich, dass es echt super geschrieben und  eigentlich auch etwas für Jungs ist ( wenn man  ein paar Sachen nicht beachtet. Es ist eine etwas dramatische aber actionreiche Story, evtl auch schon für jüngere Jugendliche geeignet. (AM8)

2) Sehr realtitätsnah wird hier eine Geschichte erzählt, die sicher jeden zwischen 13 und 17 interessiert: Drei Freundinnen - Lucy, Jazz, Daisy-  und drei Freunde (Ed, Leo, Dylan) und eine Menge anderer mehr oder weniger sympathischer junger Leute spielen ein Rolle. Eigentlich geht es um nichts Besonderes: Man will einander beeindrucken durch alle möglichen Aktionen, man redet übereinander, versucht herauszufinden, wer wen am liebsten mag oder nicht. Es geht um Vertrauen und Verraten, um Cool-sein, um Gruppen, deren Aktionen man nicht teilen möchte, aber von denen man sich auch nicht traut zu verabschieden, wenn man merkt, dass es echt gefährlich werden kann. Das Besondere ist, dass alle ein so normales Leben führen, in dem Träume eine Rolle spielen, aber diese sind sehr schwer zu verwirklichen, weil das Gled in den Familien eher knapp ist, diese oder jene Probleme in den Familien alles überdecken (Alkohol, Scheidung etc.) - so dass dieTräume keine Rolle spielen können.

Lucy hat ein viel versprechendes besonderes Hobby: die Glasbläserei. Ed ist ein Graffiti Sprayer, Leo schreibt Gediche, Jazz kann hellsehen - so hat jeder etwas, dass ihn ausfüllt und von den anderen unterscheidet. Und um die Träume zu verwirklichen trotz aller Schwierigkeiten kommt die ganze Bande in Gefahr....

Gefallen hat mir an dem Buch, dass die jungen Helden alle sehr risikobereit sind, um ihre Vorstellungen umzusetzen. Sie sind mutig und begeben sich in Gefahr.  Dabei wird die Grenze zum Illegalen sehr wohl überschritten, aber als Leser wünscht man allen immer Erfolg. Und es ist beruhigend, dass es in dieser Geschichte auch gute Kräfte gibt, oftmals in Person älterer gutmütiger Leute, die einfach Vertrauen in die Jugendlichen setzen und ihnen somit vielmehr schenken, als Geld wert sein kann. Außerdem ist die Geschichte sehr gut erzählt - wechselweise aus der Sicht eines Mädchens oder eines Jungen. Dabei steigt jedes Kapitel ein wenig vor dem Ende des letzten Kapitels ein, die Geschichten werden also so ineineander verwoben. Nur am Ende wird wegen der Spannung einfach so weitererzählt. Auch die Anfangs- und Endbegebenheiten haken ineinander und bilden einen Rahmen: Jeweils radelt Lucy wie wild auf Zeit, um irgendwohin zu kommen. Nur ist der Ausgang der Raserei unterschiedlich. Die Geschichte ist schnörkellos erzählt und lässt sich gut lesen, ich denke ab13 Jahren. Und obwohl dieses Buch wieder einmal in Amerika spielt, hat es mir sehr gut gefallen. Es fehlen die üblichen Highschoolgeschichten und die Protagonisten stehen alle eher am Rande der Gesellschaft.  (UP13)
 


3)Text-Inhalt: Sie tritt wie wild in die Pedalen ihres Fahrrads. Rast mit dem klapprigen Rad den Rose Drive hinab, dorthin wo die Häuser von der Sonne in ein orangefarbenes Licht getaucht sind. Sie muss es schaffen. Sie muss unbedingt rechtzeitig da sein. Lucy muss Shadow treffen, ihn sehen, mit ihm reden, ihm zuhören, ihm beim Malen zusehen. Der, der nachts malt, was er denkt und fühlt. Vögeln die auf Mauern in Fallen sitzen, Jungen aus deren Herzen Grashalme sprießen und Mädchen mit brummenden Rasenmähern. Was fühlt jemand, der so etwas malt: Schmerz, Kummer, Realität? Aber jemand, der so etwas zeichnet, ist ein Typ in den Lucy sich Hals über Kopf verlieben könnte.

Einschätzung: Das Buch ist sehr gut! Es gehört zu einem der Besten, die ich dieses Jahr lesen durfte. Ich finde es deshalb so gut, weil die Erzählperspektiven den Leser in das Geschehen hineinziehen und die einzelnen Charaktere daher sehr gut nachvollziehbar und verständlich sind. Mir hat am besten ein Satz von Al gefallen: „Lucy: Da bin ich. Ich hab’s geschafft. Sehe ich okay aus? Wie sehe ich aus?“
„Al: Wie ein Mädchen, dass die beiden um fünf Minuten verpasst hat.“ So cool! Außerdem gefällt es mir, dass es nicht nur eine Perspektive gibt: Lucy, Al und manchmal ein Gedicht von Poet.Und es kommen Graffitis zu Vorschein, wenn man den Bucheinschlag entfernt. (ab 14 Jahre). (CJN8)

 Stichwörter:  Jugend, Träume, Coolness, Graffiti, Kunst, Lyrik, Freundschaften, Mädchen, Jungen, Banden