Dienstag, 8. Oktober 2013

Lola Renn: Drei Songs später (bloomoon 2013)

1)Text-Inhalt: Manche Kinder wachsen in schwierigen Verhältnissen auf, die man erst auf den vierten Blick wahrnehmen kann. Und dann ist es schon sehr mutig, wenn man sich dem Leben in der Familie widersetzt.
So ergeht es Zeta. Sie ist 16.  Sie lebt in einer Etagenwohnung in einem größeren Haus in der Stadt, ihre Mutter ist Malerin und hat noch ein Atelier und ihr Vater arbeitet als Biologe. Zetas beste Freundin Sarah mit ihrer Mutter Marianne wohnt in der Wohnung obendrüber, auch Oma Rita wohnt nicht weit weg. Und da ist dann noch Micha aus ihrer Klasse, den sie mag, der sie mag. So weit, so gut.
Als Zeta merkt, dass ihr Hobby Tanzen zu ihrem Lebensziel wird, bricht die ganze Fassade zusammen. Plötzlich sieht sie glasklar das Familienproblem: DerVater ist Alkoholiker und aggressiv unter Alkohol. Um dem Problem nicht ins Auge blicken zu müssen, machen die Mutter und Großmutter alle Schikanen des Vaters mit. Auch wenn dabei die Gesundheit der Tochter der Preis ist (der Vater verhindert eine medizinische Behandlung – um der Gefahr zu entgehen, dass seine Alkoholkrankheit auffliegt). Aber unbewusst sucht Zeta sich einen Weg, um ein freies eigenes Leben beginnen zu können: Durch auffällig sich wiederholende Ohnmachten wird zunächst dieKlasse, dann die Lehrer aufmerksam. Ärzte und Psychologen kommen ins Spiel - und am Ende kann Zeta ein selbstbestimmtes Leben beginnen.

Einschätzung: Diese Geschichte ist nüchtern erzählt und liest sich eher wie ein Tatsachenbericht.Dennoch ist sie spannend, denn wer wird gewinnen, Zeta oder der Vater? Es wird deutlich wie wichtig gute Freunde sind, wie wichtig die Zivilcourage anderer Erwachsener. Dieses ist eine Mut-Mach-Geschichte, die beweist, dass Kinder nicht hilflos ihren Eltern ausgeliefert sind und dass man den Blickfür die Nöte des Mitmenschen erlernen kann. (UP13)


2) Manchmal sieht man es nicht, dass es jemandem zu Hause nicht gut geht. So wie bei Zeta. Als sie herausfindet, dass sie eigentlich lieber Tänzerin werden möchte, anstatt etwas "ordentliches" zu lernen, findet ihr Vater das gar  nicht gut. Schlimmer noch: wenn er betrunken ist (und dass durchaus öfter), dann fliegen schon mal die Fetzen. Und obwohl Oma und Freunde nicht weit weg sind, passiert irgendwie nichts dagegen. Schließlich beginnt Zeta öfter, umzukippen und bekommt auch schlimmes Nasenbluten. Als ihr Vater sie daraufhin zwingt, rostiges Wasser zu trinken, um ihre Eisenwerte zu verbessern und die medizinische Behandlung verweigern will, werden auch andere auf das Problem aufmerksam und versuchen, Zeta zu helfen. Aber ist es schon zu spät?

Einschätzung: Das Buch hat ziemlich wenig Spannung und scheint nicht darauf engelegt zu sein, den Zuschauer in irgendeine andere, fremde Welt zu entführen. Stattdessen merken wir, dass Misshandlung machmal vor unserer Nase passieren kann, ohne das wir etwas merken. Ich habe das Buch nicht sehr gründlich gelesen, weil es mich nicht so gefesselt hat und würde es auch nicht nochmal lesen. Es ist zwar nicht langweilig, hat mir persönlich aber einfach nicht so gut gefallen und anhand des Covers hatte ich mir etwas anderes vorgestellt.Deshalb war es leider ein wenig enttäuschend. (JB12)


Stichwörter:Tanz, Alkohol, Freundschaft, (UP13)